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Die Berechnungen ergeben pro Jahr netto eine Vermeidung von 8,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid oder entsprechenden Treibhausgasen.

Die Zahl fußt darauf, was Hydro im Jahr 2011 ingesamt an gewalzten Aluminium-produkten ausgeliefert hat. Sie enthält die Emissionen aus der Herstellung dieser gesamten Tonnage in den Schritten entlang der Prozesskette, von der Bauxitgewinnung über Raffination und Primärproduktion bis zum fertig gewalzten Produkt.

Auf der positiven Seite steht die Vermeidung von Klimagasemissionen durch funktionale Vorteile in einzelnen Produktanwendungen. Abgeleitet werden diese Vorteile in der Nutzungsphase aus anerkannten Studien zum jeweiligen funktionalen Effekt für das Klima.

„Unsere Studie deckt noch nicht alle Vorteile aus unseren Produktlieferungen ab. Doch die Zahlen geben schon jetzt ein starkes Indiz dafür, dass, obwohl Aluminium sich nur mit hohem Energieeinsatz als Metall erzeugen lässt, wir mit unserer Arbeit tatsächlich helfen, das Weltklima zu entlasten", sagt Hydro-Vorstand Oliver Bell, der die Walzsparte leitet.


Recycling stärkt den EffektFür einzelne Produktsegmente wurde kein Klimavorteil in der Nutzungsphase ein-gerechnet, wenn die Vorteile nicht in verlässlichen Studien deutlich nachgewiesen sind oder wenn das Aluminium wesentlich aus technischen Gründen zum Einsatz kommt. Dies gilt etwa in unterschiedlichsten technischen Anwendungen, beispielsweise bei Offsetdruckplatten (wo Aluminium als Material der Wahl konkurrenzlos ist) oder bei Getränkedosen, wo unterschiedliche Nutzungsprofile kein einheitliches Bild ergeben.

Noch ein wichtiger positiver Aspekt kommt vom Recycling. Die neue Studie rechnet das Recycling der Hydro-Walzprodukte nach deren Nutzungsphase ein, weil dieses Recycling die entsprechende energieintensive Erzeugung von Primärmetall in der Zukunft vermeidet. Folgerichtig wurden aber auch die Emissionen, die im Recyclingprozess entstehen, der Negativseite dieser Berechnung zugerechnet.

Aus methodischen Gründen und für eine höhere Transparenz wurde für den Energie-aufwand und dessen entsprechende Emissionen der industrieweite Energiemix zu Grunde gelegt, der sich aus der Statistik der Europäischen Aluminiumvereinigung EAA ergibt.

Unabhängig geprüft

Das Wiener Unternehmen Denkstatt, ein renommierter Spezialist für Nachhaltigkeits-berechnungen, hat im Auftrag der Hydro das komplexe Zahlenwerk kritisch geprüft. Dabei wurden die Prinzipien der ISO-Normen 14040 und 14044 angewandt.

Denkstatt schreibt: „Diese Carbon Footprint-Studie erfüllt gemäß der ISO-Normenserie [ISO 14040, 2006] und [ISO 14044, 2006] für Ökobilanzen alle notwendigen Kriterien in hinreichender und angemessener Art und Weise im Hinblick auf das Ziel der Studie. Alle im Bericht dargelegten methodischen Schritte sind im Einklang mit dem Stand der Öko-bilanztechnik. Die Studie wurde in einer logischen, transparenten und in sich stimmigen Art und Weise erstellt und zeichnet ein umfassendes Bild der Klimawirkungen der untersuchten Aluminiumprodukte in allen wichtigen Phasen des Lebenszyklus entlang ihres Lebensweges von der Wiege bis zur Bahre."


Oliver Bell: „Auf jeden Fall arbeiten wir mit unseren Kunden, mit Sammelsystemen und der Recyclingindustrie weiter daran, dass noch mehr Aluminium noch effizienter gesammelt, recycelt und wieder verwendet wird." Hydro hat sich zum Ziel gesetzt, die eigene Recyclingkapazität bis zum Jahr 2020 auf 1 Million Tonnen zu erhöhen. Im vergangenen Jahr recycelte das Unternehmen 280.000 Tonnen Produktschrotte.Unterm Strich erlaubt die Studie damit die Schlussfolgerung, dass im Durchschnitt jede Tonne Aluminium-Walzprodukte von der Hydro den Ausstoß von 9,6 Tonnen CO2 erspart. Schon die Klimavorteile allein in der Nutzungsphase genügen, um die Emissionen aller Produktionsschritte mehr als zu kompensieren.

„Der langfristigen Ressourceneffizienz dient dabei einmaliger „recycled content" nicht wirklich", hebt Bell hervor. „Worauf es ankommt, ist der gesamte Kreislauf: Er muss sicherstellen, dass Aluminium sparsam entsteht, dass es in der Anwendung nützt, gut recycelbar ist und immer effizienter recycelt wird. Nur dann gewährleisten wir, dass es für unser Aluminium kein 'end of life´ gibt, sondern immer ein 'next life´. Genau dafür engagieren wir uns."

Nachhaltigkeitsrat gegründet

Das Hydro-Geschäftsfeld Rolled Products hat dazu einen eigenen Nachhaltigkeitsrat gegründet, der die Walzsparte in Richtung eines rundum nachhaltigen, langfristig tragfähigen Handelns weiter voranbringen soll. Er entwickelt Handlungsziele und entsprechende Messgrößen, benennt dafür Verantwortlichkeiten und schaut auf den Fortgang der Aktivitäten.

Die Walzsparte der Hydro will

  • betrieblich die ökologische Effizienz erhöhen
  • das Recycling intern wie extern steigern
  • den Umwelteffekt bei mehr Produkten nachweisen und verbessern